Holz-Pflegetipps vom Schreiner: Wie lässt sich Holz nachhaltig pflegen? Als natürlicher Werkstoff zeichnet sich Holz durch seine eigene Optik und Haptik aus. Doch damit der Holztisch, die Holzschüssel und der Holzschrank auch noch nach Jahren den gleichen Look haben, kommt es auch immer auf eine gute Pflege des Holzes an. Im Baumarkt hat man dann in Sachen Holzpflege-Mittel die Qual der Wahl. Doch welche Politur ist die richtige? Welches Öl macht wann Sinn? Wir haben das mal für Sie zusammengefasst.
Unterscheidung von halbtrockenen und nichttrockenen Ölen
Als halbtrockene Öle bezeichnet man pflanzliche Öle, die zu 20 bis 50 Prozent aus ungesättigten Fettsäuren bestehen. Folgende Öle zählen zu den halbtrockenen Ölen.
Wichtig: Diese Öle sollten Sie nicht (!) zur Behandlung von Holzmöbeln verwenden.
- Sonnenblumenöl
- Sojaöl
- Distelöl
- Hanföl
- Sojaöl
- Sesamöl
Zu den nichttrockenen Ölen zählen z. B. Olivenöl, Mandelöl und Rizinusöl. Diese sollten Sie auch keinesfalls für Holzoberflächen verwenden, da sie das Holz „ranzig“ werden lassen.
Wie pflege ich meine Holzmöbel richtig? Pflegetipps vom Schreiner
Das ist immer davon abhängig, wie die Oberfläche des Holzes bereits behandelt wurde. Wir empfehlen lackiertes Holz beispielsweise einfach von Zeit zu Zeit mit einem feuchten Tuch abzuwischen. Möbelpolitur macht bei bereits lackierten Flächen keinen Sinn. Bei unbehandeltem Holz sollten Sie auf chemikalienfreie, schnell trocknende Öle zurückgreifen. Tipp: Fettflecken lassen sich schnell und bequem mit einem kleinen Schwämmchen entfernen.
Geöltes oder gewachstes Holz ist in der Regel mit einem feuchten Lappen (Arbeitsflächen) und ansonsten mit einem trockenen Baumwolltuch leicht abzuwischen.
Unsere Empfehlung: alle 3 bis 4 Monate nachölen.
Was ist der Unterschied zwischen Holzöl, Holzlack und Co?
Holzlasur
Genau wie Holzöl verschließt auch die Holzlasur keinesfalls die Poren der Oberfläche. Für stark beanspruchte Möbel (z. B. eine Arbeitsplatte) ist eine Holzlasur jedoch nicht geeignet. Holzlasur schützt z. B. Ihre Gartenmöbel vor Hitze, Kälte, Feuchtigkeit und UV-Strahlung.. Holzlasuren enthalten generell weniger Füllstoffe und Pigmente als Lacke und sind dadurch „durchscheinender“.
Unter einer Holzlasur versteht man einen „deckenden Anstrich“. Holzlasuren eignen sich unter anderem für Eiche, Palisander, Mahagoni und Teak. Sie kennen vielleicht die umgangssprachliche Redewendung „das Holz arbeitet“. Das merkt man manchmal dann, wenn Türen nicht mehr richtig öffnen und schließen. Genau hier setzt die Holzlasur an. Es gibt insgesamt drei unterschiedliche Arten von Holzlasuren.
Dünnschichtlasur
für nicht maßhaltige Bauteile. dringt tief ins Holz ein und blättert nicht ab
Mittelschichtlasur
für begrenzt maßhaltige Bauteile, lässt weniger Feuchtigkeit hindurch, geeignet für Fensterläden und Fachwerk
Dickschichtlasur
für Fenster und Türen
Holzlack
Holzlack ist prädestiniert für stark beanspruchte Oberflächen – diese versiegelt er. Die natürliche Struktur bleibt mit Klarlack erhalten.
Kurz gesagt sind Lacke dazu in der Lage, eine Schutzschicht zu bilden – Lasuren nur einen dünnen Film. Daher schützen Lacke auch bei einer starken UV-Einstrahlung, aber auch vor physischen Einwirklungen wie Stößen.
Holzwachs
Holzwachs wird oft zum Polieren von Antiquitäten benutzt. Holzwachs ist wasser- und schmutzabweisend.
Mythos Olivenöl: Auf keinen Fall zur Holzpflege geeignet
Zugegeben: Einige Hausmittel eignen sich hervorragend dazu, Hölzer und hölzerne Oberflächen zu pflegen. Olivenöl zählt definitiv nicht dazu. Weiter oben haben wir das ja schon anklingen lassen. Olivenöl sorgt dafür, dass sich ganz leicht Schmutzpartikel am Holz festsetzen können – gegebenenfalls bilden sich dann sogar Schimmelpilze. Auch Leinöl eignet sich nicht zur Behandlung von Holz, da es reich an Eiweißen und Ballaststoffen ist.
Pflegetipps für Gartenmöbel
Holzöle helfen, dass die Gartenmöbel nicht vergrauen. Sie imprägnieren die Möbel und sorgen dafür, dass diese keine Patina ansetzen. Zum Beginn und Ende der Gartensaison empfehlen wir, die Möbel mit einer natürlichen Seifenlauge aus Naturseife abzuwaschen. Verwenden Sie für die Reinigung bitte keine Mikrofaser-Tücher, da diese dem Holz Öl entziehen. Nutzen Sie besser einen Baumwolllappen, eine Bürste oder einen Schwamm. Bei einer besonders starken Verschmutzung hilft auch das Abschleifen (Körung 100 bis 120). Starke Vergrauungen lassen sich auch hervorragend mit einem Hartholz-Kraftreiniger entfernen.
Gerne beraten wir Sie zum Thema Holzpflege in unserer Schreinerei.